In den Kirchenordnungen der evangelisch-protestantischen Kirchen ist die Gemeindeversammlung eine vorgeschriebene "Pflichtveranstaltung". Sie gehört zum basis-demokratischen Selbstverständnis einer jeden Kirchengemeinde. Manche bezeichnen sie als "Parlament der Gemeinde" Die Angaben rechts beziehen sich auf meine Heimatkirche im Rheinland (EKiR) und meine neue Wohnortkirche in Berlin (EKBO). Und dennoch ist sie in der Regel ein "Aschenputtel" unter den Angeboten der Gemeinde. Keiner kümmert sich wirklich und zielorientiert um die "Prinzessin Gemeindeversammlung" - und "Prinzen der Veränderung" sind selten zu sehen ... Im Folgenden finden Sie Vorschläge, um aus dem "Aschenputtel Gemeindeversammlung" eine "Prinzessin" zu machen. Wenn Sie ein "männliches" Beispiel haben, lassen Sie es mich bitte wissen ... Ausgangspunkt meiner Überlegungen sind gute Erfahrungen mit dem "Markt der Möglichkeiten" auf Kirchentagen und den Foren sowie Workshops beim MISSIONALE.
Absicht ist es, die Teilnehmenden der Gemeindeversammlung mit den Themen vertraut zu machen und ebenso die Möglichkeit zu geben, die Angebote der Gemeinde näher kennenzulernen. |
Artikel 35 Kirchenordnung EKiR Artikel 28 Grundordnung EKBO
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Erweitern Sie die Begrifflichkeit und laden Sie ein zur Gottesdienstlichen Gemeindeversammlung "Vorsprung durch Technik" ist ein Motto und "Geiz ist geil" war eine unmögliche Lebenseinstellung - doch: Wie könnte das Motto Ihrer nächsten Gemeindeversammlung lauten?
Ein Motto dient der Motivation ... und erscheint dann in den Einladungen (s. unten). |
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Vorbereitung und Planung Das Presbyterium legt den Termin (s. unten) und die Themen für die Gemeindeversammlung mit einem Vorlauf von drei Monaten fest - und auch den Termin des Auswertungstreffens. Die Mitglieder des Presbyteriums haben eine Liste der beruflich und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden vorliegen (s. rechts) - und somit eine Übersicht über die Angebote der Gemeinde. Sie verabreden, wer wen telefonisch und persönlich (sehr wichtig!) zur Mitgestaltung der "Gottesdienstlichen Gemeindeversammlung" und damit zum Markt der Möglichkeiten einladen wird. Ihr Ziel sollte es sein, dass mindestens 75% der Gruppen und Angebote Ihrer Gemeinde auf dem "Markt der gemeindlichen Möglichkeiten" vertreten sind. Die "Amtshandlungen" als Angebote sollten durch Pfarrerin und Pfarrer vertreten sein. |
Eine mögliche Liste der beruflich und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitende finden Sie hier Aufwändig, aber nicht zu unterschätzen ist die telefonische Einladung. Wenn 10 Menschen 10 andere Menschen einladen, kommen 60 Menschen mehr ... Und: Sie lernen aus der Reaktion von 100 Menschen!
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Termin und Zeit Setzen Sie drei Monate vorher den Termin der Gemeindeversammlung fest und beauftragen sie eine Kleingruppe (3 bis 5) mit der Planung. Eine solche Gemeindeversammlung kann an einem Sonntag zur Gottesdienstzeit beginnen - muss aber nicht. Ein Abend in der Woche (Freitag?) ist auch möglich. Gott und die Menschen werden Verständnis haben, wenn der "gottesdienstliche" Teil als kurze "Andacht" ohne Predigt gefeiert wird. Die "Gottesdienstliche Gemeindeveranstaltung" dauert 90 Minuten (s. Ablauf rechts) und sollte dann auch wirklich beendet sein - wichtig für 50% derer, die Sie einladen. Eine anschließende Zeit zum Bleiben und Weiterdiskutieren ist davon natürlich unbenommen. |
Der Ablauf ist zeitlich gut zu planen - die in der Einladung angegebene Zeit sollte unbedingt eingehalten werden. Einen Entwurf finden Sie hier - |
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Ort und Raumplan Ideal ist natürlich Ihre Kirche - wenn das Raumkonzept dies zulässt. Das Gemeindehaus ist dafür wahrscheinlich eher geeignet.
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Einladungen Nicht zu verachten, sondern besonders zu beachten sind die Einladungen! Den Gemeindebrief und den Schaukasten können Sie im Blick auf den Erfolg vergessen, jedoch nicht öffentlich übersehen. Hilfreicher und effektiver sind telefonsche oder e-Mail-Einladungen sowie auch beonders mit der Serienbrieffunktion von WORD persönlich formulierte schriftliche Einladungen an
Sie haben Ergänzungen für diese Liste: Lasssen Sie es mich bitte wissen ... Ich werde es hier veröffentlichen und somit für andere hifreich und unterstützend zugänglich machen. |
Es ist ein guter Satz der Werbung "Nicht kleckern, sondern klotzen". Dies gilt auch und besonders für eine Gemeindeversammlung. Und:
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Material Auf den Tischen sollten Informationen zum Mitnehmen liegen sowie Moderationskarten/Zettel und Stifte zum Mitschreiben. Für jede Ihrer gemeindlichen Angebote gibt es eine landeskirchliche Dienststelle oder Einrichtung, die Material kostenlos zur verfügung stellt. Fordern Sie Informationsmaterial an für Ihre Gemeindeversammlung. Hilfreich sind auch Flip-Charts mit Filzstiften, auf denen die Teilnehmenden etwas aufschreiben können, was Sie vom Presbyterium wissen möchten:
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Angebot für Kinder und Jugendliche, Auch wenn Film und Fernsehen als "Kinderbetreuung" in den meisten Kirchengemeinden nicht akzeptiert sind, macht es Sinn, während der "Gottesdienstlichen Gemeindeversammlung" ein besonderes Angebot für Kinder und Jugendliche zu machen.
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Die Deutsche Bibelgesellschaft bietet zehn „Geschichten aus der Bibel für Kinder“ an. weiter lesen. Eine gute Möglichkeit ist auch der Film "Luther". Doch: |
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Abschluss und Weiterarbeit Am Ende der Gemeindeversammlung ist es ein Zeichen guter Verbundenheit, auf zwei oder drei Mitglieder des Presbyteriums zu treffen, die sich an der Ausgangstür für das Kommen bedanken und einen guten Tag wünschen.Die Gehendenden könnten gebeten werden, auf einem Flip-Chart ihre Einschätzungen einzutragen:
Sie haben natürlich mit dem Presbyterium einen Termin verabredet, um die Erfahrungen der Gottesdienstlichen Gemeindeversammlung mit Markt der Möglichkeiten in unserer Gemeinde auszuwerten. |
Diese Rolle und Aufgabe können natürlich auch Konfirmanden und Konfirmandinnen übernehmen als Interview vor der Tür: Dürfen wir Sie kurz etwas fragen?
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Danke Sie haben bis hierher gelesen - und denken bestimmt: Müssen Sie auch nicht:
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Artikel 35 EKiR Absatz 3 Ich mache das für Sie ... und Sie sind näher an Ihrer Gemeinde. |