Fernglas

BallBall und Fernglas

Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlaß, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. Den Geist dämpft nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt. Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und be­wahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.
1. Thessalonicher 5, 16-23

Liebe Presbyter und Presbyterinnen,

heute habe ich als Einstimmung auf unsere Sitzung drei Dinge mitgebracht:

einen Ball, ein Fernglas und einen Paulusspruch.

Alle drei haben für mich sehr viel mit dem zu tun, was wir in unseren Sitzungen machen.

Zunächst der Ball. So einen Ball kann man sich zuwerfen (eventuell tun). Das macht Spaß. Jedenfalls denen, die mitspie­len. Geht der Ball immer zwischen den selben Leuten hin und her, wird es für die, die zuschauen, ziemlich schnell langweilig. Mitspielen hilft nicht nur gegen Langeweile oder das Gefühl, unbeteiligt zu sein, so manches Talent, so manch wertvoller Beitrag zum Gesamtspiel gehen möglicherweise verloren, wenn nur wenige mitspielen. Und das können wir uns bei den Aufga­ben, die uns gestellt sind, eigentlich gar nicht leisten.

Und: Dieser Ball ist ganz weich, d.h. es kann durchaus schon mal passieren, daß man ihn jemandem, in der Hitze des Spieles, an den Kopf wirft, aber er wird niemanden verletzen - jedenfalls nicht, solange wir mit Weichbällen werfen, wir spielen ja zunächst nur.

Und spielerisch darf ich einfach einmal einiges ausprobieren, verschiedene Möglichkeiten durchspielen, bevor man sich dann - gemeinsam - für eine Vorgehensweise entscheidet.

Schließlich gehört ja auch zu den Spielregeln des Hauses, nur Spielergebnisse nach außen zu tragen. Der Spielverlauf bleibt innerhalb dieser vier Wände.

Ja, und das Fernglas ist eigentlich schon längst mit im Spiel. Es erinnet mich daran, daß wir uns hier immer wieder die Zeit nehmen, bestimmte Dinge genauer anzusehen, indem wir immer wieder einmal einzelne Bereiche unserer Arbeit, die teilweise fern von uns in der Gemeinde geschieht, nahe heranholen und erst einmal genau hinschauen:

Was wird da gemacht?
Worum geht es?
Was sind die Beweggründe der Leute?
Mit welchem Ziel, wozu geschieht dieses oder jenes? und zwar sozusagen spielvorbcreitend !

Das Fernglas erinnert mich daran, erst einmal genau hinzu­schauen, bevor wir anfangen, unseren Ball, unsere Argumente, hin und her zu bewegen.

Paulus hat das Ganze in einem Satz ausgedrückt. Er schreibt an die Thessalonicher (l.Thess. 5, 21): "Prüfet alles und behaltet das Gute!"

Gebet

Das wünschen wir uns, Gott,
daß wir voller Vertrauen unsere Aufgaben angehen.
Daß wir fair und konsequent prüfen, was wir zu entscheiden haben
und dann die rechte Wahl treffen.
Dazu gibt uns deinen Geist. Amen