PARABEL VON DER LIEBLICHKEIT DES GOTTVERTRAUENS UND WIE ES DAS LEBEN MINDESTENS EINES GUTEN MANNES RETTETE

SargZur Erläuterung der ehrfurchtgebietenden Lieblichkeit des Vertrauens in Gott und der Sinnlosigkeit jeglicher Verzweiflung berichtet meine Großmutter Lucy die vielhundertjährige Geschichte des Zimmermanns, den eines Abends auf seinem Heimweg ein Freund anhielt und fragte: „Mein Bruder, warum bist du so traurig?“

"Wärest du in meiner Lage, du empfändest wie ich", sagte der Zimmermann. "Erkläre dich", sprach der Freund. "Bis morgen früh" sagte der Zimmermann, "muss ich elftausendelfhundertelf Pfund Sägemehl aus Hartholz für den König bereit haben" oder ich werde enthauptet."

Der Freund lächelte und legte ihm den Arm um die Schulter. "Mein Freund", sagte er, "sei leichten Herzens. Lass uns essen und trinken und den morgigen Tag vergessen. Der allmächtige Gott wird, während wir ihm Anbetung zollen, statt unserer des Kommenden eingedenk sein."

Sie gingen also zum Hause des Zimmermanns, wo sie Weib und Kind in Tränen fanden. Den Tränen wurde Einhalt getan durch Essen, Trinken, Reden, Singen, Tanzen und allsonstige Art und Weise von Gottvertrauen und Güte. Inmitten des Gelächters fing des Zimmermanns Weib zu weinen an und sagte: "So sollst du denn, mein lieber Mann, in der Morgenfrühe enthauptet werden und wir alle vergnügen uns indessen und freuen uns an der Güte des Lebens. So steht es also."

"Denke an Gott", sprach der Zimmermann und der Gottesdienst ging weiter. Die ganze Nacht hindurch feierten sie.
Als Licht das Dunkel durchdrang und der Tag anbrach, wurde ein jeglicher schweigsam und von Angst und Kummer befallen.

Die Diener des Königs kamen und klopften sacht an des Zimmermanns Haustür und der Zimmermann sprach: "Jetzt werde ich sterben" und öffnete.
"Zimmermann", sagten sie, "der König ist tot. Mache ihm einen Sarg!"

William Saroyan