Rose
Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?
Matthäus 6, 27-30
Lieben Sie Blumen ?
Freuen Sie sich über die bunten Farben der Dahlien, den milden Duft einer Rose, die schöne Gestalt einer Orchidee? Ob im Garten, auf einer Wiese oder in einer Vase auf dem Wohnzimmertisch - Blumen sprechen und rühren uns an als Boten des bunten, vielgestaltigen Lebens auf dieser Erde.
"Seht die Lilien auf dem Felde" - sagt Jesus im Evangelium - "sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht, aber auch Salomo in all seiner Pracht ist nicht gekleidet gewesen wie eine von ihnen!" Die Blumen als Hinweis und Zeichen, daß der Sinn unseres Lebens nicht in Arbeit und Sorge, sondern in der Freude liegt - an Gott, am Leben und aneinander.
Lieben wir unsere Gemeinde, kann ich nun ebenso fragen, die vielen und so verschiedenartigen Menschen in unserer Gemeinde, die Kinder und die Jugendlichen, die Frauen und Männer, die Lebenslustigen und die Bedrückten, die Kirchentreuen und die Kirchenfernen? Sind wir froh und dankbar für dieses bunte, vielgestaltige Leben, oder hätten wir es gerne einheitlicher, einfarbiger?
Gemeinde leiten - vielleicht fängt das ja damit an, daß wir die vielen bunten Blumen im Garten unserer Gemeinde entdecken und lieben lernen, daß wir jeder Blume helfen, ihren Wert zu erkennen und einzubringen in das gemeinsame Leben unseres Gartens. Wenn das jeder Mensch hier an unserem Ort, ob jung oder alt, glücklich oder belastet, spüren und sagen könnte: "Ja, ich bin ein Geschenk Gottes für dieses Fleckchen Erde, einmalig und unverwechselbar - freut euch darüber mit mir!" Wäre das nicht wunderbar ?
"Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er von Gott empfangen hat, als die guten Haushalter der bunten Gnade Gottes", heißt es im 1. Petrusbrief. Für uns als Mit-Verantwortliche und Mit-Leitende in der Gemeinde möchte ich das so übersetzen:
Laßt uns gute Gärtner sein in Gottes Garten, die helfen, daß Gottes bunte Gnade hier, an diesem Ort, blühen und die Menschen erfreuen kann.
Gebet
"Mach in mir deinem Geiste Raum,
daß ich dir werd ein guter Baum
und laß mich Wurzel treiben.
Verleihe daß zu deinem Ruhm
ich deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben."
Amen.
Im Rahmen der Ausbildung zur Gemeindeberaterin/Organisationsentwicklerin in der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) entstanden
Bilder, die leiten
als Kurzandachten für Menschen, die Gruppen leiten ...
... und manchmal wenig Zeit zur Vorbereitung haben.
Sie gehören mit aller Wahrscheinlichkeit zu diesen Menschen - und finden hier ein hoffentlich hilfreiches Angebot.
Die Kurzandachten sind eine Kombination aus biblischem Text und einem Gegenstand.
Sie müssen den "Gegenstand" nicht unbedingt mitbringen - wenn ja wäre es natürlich besser.
Doch allein die Erwähnung der Gegenstände produziert bei Ihren Zuhörenden das Bild.
Und wenn Sie eine eigene Idee haben, mit einem Gegenstand sowie einem biblischen Text für eine Kurzandachte für Menschen, die Gruppen leiten zu erarbeiten, dann senden Sie den Text doch bitte an beratung@h-steinbrecher.de
DANKE!
Ball und Fernglas
Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlaß, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. Den Geist dämpft nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt. Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.
1. Thessalonicher 5, 16-23
Liebe Presbyter und Presbyterinnen,
heute habe ich als Einstimmung auf unsere Sitzung drei Dinge mitgebracht:
einen Ball, ein Fernglas und einen Paulusspruch.
Alle drei haben für mich sehr viel mit dem zu tun, was wir in unseren Sitzungen machen.
Zunächst der Ball. So einen Ball kann man sich zuwerfen (eventuell tun). Das macht Spaß. Jedenfalls denen, die mitspielen. Geht der Ball immer zwischen den selben Leuten hin und her, wird es für die, die zuschauen, ziemlich schnell langweilig. Mitspielen hilft nicht nur gegen Langeweile oder das Gefühl, unbeteiligt zu sein, so manches Talent, so manch wertvoller Beitrag zum Gesamtspiel gehen möglicherweise verloren, wenn nur wenige mitspielen. Und das können wir uns bei den Aufgaben, die uns gestellt sind, eigentlich gar nicht leisten.
Und: Dieser Ball ist ganz weich, d.h. es kann durchaus schon mal passieren, daß man ihn jemandem, in der Hitze des Spieles, an den Kopf wirft, aber er wird niemanden verletzen - jedenfalls nicht, solange wir mit Weichbällen werfen, wir spielen ja zunächst nur.
Und spielerisch darf ich einfach einmal einiges ausprobieren, verschiedene Möglichkeiten durchspielen, bevor man sich dann - gemeinsam - für eine Vorgehensweise entscheidet.
Schließlich gehört ja auch zu den Spielregeln des Hauses, nur Spielergebnisse nach außen zu tragen. Der Spielverlauf bleibt innerhalb dieser vier Wände.
Ja, und das Fernglas ist eigentlich schon längst mit im Spiel. Es erinnet mich daran, daß wir uns hier immer wieder die Zeit nehmen, bestimmte Dinge genauer anzusehen, indem wir immer wieder einmal einzelne Bereiche unserer Arbeit, die teilweise fern von uns in der Gemeinde geschieht, nahe heranholen und erst einmal genau hinschauen:
Was wird da gemacht?
Worum geht es?
Was sind die Beweggründe der Leute?
Mit welchem Ziel, wozu geschieht dieses oder jenes? und zwar sozusagen spielvorbcreitend !
Das Fernglas erinnert mich daran, erst einmal genau hinzuschauen, bevor wir anfangen, unseren Ball, unsere Argumente, hin und her zu bewegen.
Paulus hat das Ganze in einem Satz ausgedrückt. Er schreibt an die Thessalonicher (l.Thess. 5, 21): "Prüfet alles und behaltet das Gute!"
Gebet
Das wünschen wir uns, Gott,
daß wir voller Vertrauen unsere Aufgaben angehen.
Daß wir fair und konsequent prüfen, was wir zu entscheiden haben
und dann die rechte Wahl treffen.
Dazu gibt uns deinen Geist. Amen